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Monday, July 6, 2015

Wahre Stärke

Dieser Text knüpft thematisch an den letzten an und geht noch etwas weiter auf das erwähnte Themengebiet ein. Die Sache mit dem Loslassen nämlich. Dazu will ich noch sagen, dass dieser Text, so wie der letzte, wohl auch nicht wirklich zu einem Abschluss oder absolutem Ende kommen wird. Das liegt vielleicht einerseits an meiner Art zu schreiben, aber andererseits auch an der Natur des Themas, nämlich an der Natur selbst, die ja eine fließende ist. Die ganze daoistische Philosophie baut dabei darauf auf, dass die tatsächliche Realität nicht wirklich beschrieben werden kann, sondern erfahren werden muss. Deswegen kann ich hier nur darauf hinweisen und quasi..drum herumreden. Die Erfahrung muss wohl jeder selbst machen, um zu wissen was loslassen heißt. Diesmal geht es um Wahre Stärke und was sie mit Loslassen zu tun hat.

Sunday, June 28, 2015

Wie ein Ball im Gebirgsstrom

An- bzw- Verspannungen in den Muskeln schränken die Flexibilität und damit die Beweglichkeit ein, d.h. umso verkrampfter, umso weniger Beweglichkeit. Jetzt drücken wir uns aber über unsere Muskulatur aus, über Bewegungen und eben auch über das Sprechen als besondere Form von Bewegung, d.h. unser Selbstausdruck steht in Verbindung mit unserer Muskulatur. Ist diese verkrampft und damit nicht vollständig beweglich, so können wir uns nicht frei ausdrücken und unsere Vitalität ist eingeschränkt. Diese Verspannungen entstehen dabei durch etwaige Umwelteinflüsse seien es Verletzungen, wie Zerrungen etc., oder emotional schwierige Situationen. Durch einen solchen Einfluss zieht sich die Muskulatur zusammen, als Schutz. Jedoch können diese Spannungen unbewusst beibehalten werden und zu einer Einschränkung werden. Die Antwort: Loslassen..


Wednesday, January 28, 2015

Von Ziellosigkeit lernen

Ziellosigkeit klingt nicht wirklich nach etwas, das man in seinem Leben haben will. Vor allem für westliche Ohren - ich weiß das, weil ich selber welche habe - sind die ersten Assoziationen mit Ziellosigkeit bzw. mit jemand oder etwas Ziellosem so etwas wie Faulheit oder Hedonismus. Etwas Zielloses ist schließlich nicht produktiv und bringt einen so wohl nicht näher zu den gewünschten Erfolgen. Der folgende Artikel wird sich dem widmen, was man vielleicht von der Ziellosigkeit lernen kann, ohne dabei zielorientiertes Handeln aufzugeben oder zu verteufeln. Dabei soll der Kampf bzw. die Kampfkunst wieder einmal als Haupt-Metapher dienen, da ein Fehler im Kampf sofortige und unschöne Konsequenzen haben kann. Das heißt, wenn es hier tatsächlich etwas zu lernen gibt, wird es sich im Kampf testen lassen. Dabei ist das natürlich nur ein Beispiel für eine Situation größter Anspannung, aber, wie ich finde, ein sehr gutes. Jede Bewegung, die man während des Kampfes ausführt hat einen Nutzen und sich vor einem Kampf mit Strategien und Taktiken zu beschäftigen zahlt sich auch auf dem höchsten Niveau immer wieder aus. Inwiefern also kann Ziellosigkeit hier hilfreich sein, wenn überhaupt?

Sunday, January 4, 2015

Morgen-Tapferkeit: Wie ein Berg stehen mit Nietzsche, Lin-Chi und Conan dem Barbaren


Dieser Text ist ein nächster Schritt nach dem Text über Natürliche Bewegung mit Thoreau und Chuang Tzu. In diesem letzten Text habe ich darüber geschrieben wie Bewegung im Einklang mit den Umständen und der Umgebung, ständiges Verändern und Anpassen, vielleicht einen Teil des Leids verringern kann, das wir tagtäglich erleben, wenn wir die sich ständig verändernde Natur der Realität nicht akzeptieren wollen. In diesem nächsten Schritt, geht es darum zu ergründen, was für diese Haltung nötig ist und wie sich diese Haltung auswirkt. Denn es scheint als wäre ein besonderer Charakter nötig, um das Chaos und die Unbestimmtheit begrüßen zu können. 'Die Fackel aus Chaos und Zweifel, danach richtet sich der Weise', sagen die Daoisten.*

Sunday, December 28, 2014

Let the Thunder Rumble: 'Natürliche Bewegung' mit Thoreau und Chuang Tzu


Alan Watts hat Veränderung mal als ein Synonym für das Leben bezeichnet. Denn wenn etwas sich nicht mehr verändert, sich nicht mehr bewegt, dann ist es tot. Bewegung ist Veränderung. Nichts bleibt für immer wie es ist, wie Heraklit es nannte: "Alles fließt." Es scheint in der Natur der Realität zu liegen dynamisch zu sein und nicht statisch. Alles bewegt sich, wächst, zerfällt, gewinnt, verliert, atmet ein und atmet aus. Es ist ein auf und ab das oft schwer zu akzeptieren ist. Wir als Menschen scheinen dazu veranlagt zu sein zu wollen, dass die Dinge von Dauer sind. Wir wollen, dass es so bleibt wie es ist. Veränderung führt zu Unsicherheit wohingegen Monotonie uns ein familiäres Gefühl von Sicherheit geben kann. Diese Anforderungen sind jedoch unrealistisch, denn die Realität funktioniert so nicht.* Betrachtet man sie genauer wird dies oft bestätigt: Die Bewegungen von Wellen, Gezeiten, Leben und Tod verweisen alle auf eine vergängliche Welt. Man könnte zwar darüber streiten, ob all dies nicht nur Teil eines großen, sich immer wiederholenden Kreislaufes ist, aber es scheint unbestreitbar, dass die meisten Dinge vergehen, oder zumindest nicht in ihrer aktuellen Form erhalten bleiben.

Monday, December 1, 2014

Trainings-Philosophie: "Organisch"


Hier im zweiten Teil soll es darum gehen, wie die erwähnten Prinzipien von der Einheit von Körper und Geist und wu wei sich auf das Training und auch das Leben außerhalb dessen auswirken kann. So ist z.B. das Trainieren einer Kampfkunst bzw. Kampfsportart mehr als nur physisches Training innerhalb des Dojos, sondern darüber hinaus ein Lebensweg, das heißt die Philosophie, die im Training wirkt trägt der Übende auch im Alltag mit sich (im Idealfall). Dabei ist die Kampfkunst nur eine von vielen Möglichkeiten.

Tuesday, November 11, 2014

Atmen (lassen) mit Yin und Yang


Jeder hat wohl schon mal von Yin und Yang gehört. Dazu stellt man sich meistens etwas vor, das irgendwie mit Gegensätzen zusammenhängt, die aber wohl auch zusammen gehören. Zumindest war das in meinem Fall bis vor kurzem alles, was mir zu Yin und Yang eingefallen wäre. Seit ich angefangen habe mich mehr für den Daoismus zu interessieren, habe ich mich auch mehr mit Yin und Yang beschäftigt, da diese Idee essentiell für die daoistische Philosophie und Weltanschauung ist.* Dazu ein Ausschnitt aus einem Gedicht Laotses: (Übersetzungen aus dem Chinesischen klingen oft merkwürdig, einfach weil es schwierig ist eine Sprache, die so anders ist als unsere angemessen zu übersetzen.)

Wenn auf Erden alle das Schöne als schön erkennen,
so ist dadurch schon das Häßliche gesetzt.
Wenn auf Erden alle das Gute als gut erkennen,
so ist dadurch schon das Nichtgute gesetzt.
Denn Sein und Nichtsein erzeugen einander.
Schwer und Leicht vollenden einander.
Lang und Kurz gestalten einander.
Hoch und Tief verkehren einander.
Stimme und Ton sich vermählen einander.
Vorher und Nachher folgen einander.